Realschule Trostberg - Schulleben & Schulforum

Neue Realschule nimmt Gestalt an

Rundgang mit Schulleitung und Landratsamt durch den Neubau – Viele Räume sind schon eingerichtet

Von außen scheint sich seit Monaten wenig zu tun, aber hinter der modernen Glasfassade nimmt das neue, 33 Millionen Euro teure Realschulgebäude Gestalt an. Zweierlei sticht beim Rundgang der Heimatzeitung zusammen mit der Schulleitung und dem Sachgebietsleiter Hochbau am Landratsamt, Martin Aschauer, ins Auge: Viele Räume sind so gut wie fertig, und bei der Gebäudetechnik dreht sich alles um Nachhaltigkeit.

An den Türen scheitere es vor allem. So hatte das Landratsamt im Herbst erklärt, warum sich der Umzug um fünf Monate verzögert und jetzt die Osterferien anvisiert sind. Dies bestätigte Martin Aschauer beim Ortstermin kurz vor Weihnachten. Etwa 40 der insgesamt 250 Türen seien inzwischen da, doch die nächste Charge für Januar zugesagt. Außer der fehlenden Türe sieht es jedoch in vielen Räumen fast so aus, als könnte der Unterricht beginnen: Die große Wanduhr hängt, auf den Tischen liegen Zettel mit dem Aufdruck „Achtung neue Möbel, bitte nichts ablegen“, Plastikfolie schützt den fertigen Bodenbelag. „Der Sonnenschutz kommt noch“, erklärt Aschauer mit Blick auf die von viel Glas dominierte Fassade. Auf dem Weg über den künftigen Pausenhof zum Hintereingang weißt er darauf hin, dass der Fahrradunterstand ein begrüntes Dach bekommt. „Ein guter Kontrast zu dem schlichten Stahl“, findet Rektorin Silke Wimmer.

Der Rundgang startet in der Aula. Diese ist mit 385,4 Quadratmetern gewaltig. Derzeit erinnert sie noch stark an ein Materiallager, und ein Gerüst dominiert den Raum. „Respekt, wer sich da auskennt“, konstatiert stellvertretender Schulleiter Georg Meindl mit Blick auf die vielen Kabel. Schon fertig ist die Wandverkleidung aus gekalkter Tanne. Die helle Holzverkleidung findet sich überall im Gebäude wieder, so Aschauer, und sorge dafür, dass das Gebäude trotz aller Modernität nicht zu kühl wirkt.

Im künftigen hauswirtschaftlichen Bereich sind die Küchenzeilen schon aufgebaut. Aschauer lenkt die Aufmerksamkeit nach oben zur speziellen Akustikdecke, die in allen Räumen eingebaut ist. „Über die Lüftungsanlage wird in allen Räumen vorgewärmte Frischluft eingespeist und die alte Luft abgesaugt“, erklärt er. Wichtig ist ihm, dass es trotzdem die Möglichkeit gibt, über die Fenster zu lüften. Später, unterm Dach, wird er eine der drei Lüftungsanlagen – technische Herzstücke der drei Baukörper – zeigen.

Über eine Treppe – noch ohne Bodenbelag – geht es ins Obergeschoß und durch eine Galerie mit Lichtkuppel – gedacht als „Marktplatz“ der Begegnung – hinein in einen langen Flur. Vieles wiederholt sich in den drei kompakten, dreigeschossigen Baukörpern und beim Rundgang verliert man schnell den Überblick. „Noch nicht so ganz“, räumt Rektorin Wimmer ein auf die Frage, ob sie sich in ihrer neuen Schule schon zurechtfindet. „Aber das kommt schon.“

In ihrem Rektorat stehen die Wandschränke bereits. „Viel mehr Stauraum als bisher“, freut sich die Schulleiterin. Schlicht und funktional werde der Rest der Einrichtung sein. Die Freude auf ihr neues Büro ist ihr anzusehen, als sie auf die Stelle deutet, wo bald ihr Schreibtisch stehen soll. DieAuswahl der Einrichtung habe Spaß gemacht. Auch weil der Landkreis als Sachaufwandsträger viel freie Hand ließ. Ihr Stellvertreter fühlt sich sofort heimisch, als er im künftigen Fachraum Physik hinter dem Pult steht. „Da fehlen ja nur noch die Stühle“, so Georg Meindl, der als Physiklehrer in diesem Raum viel Zeit verbringen wird.

„Lehrerzimmer“ steht auf einemZettel an einer Türe. Dahinter ein riesiger Raum mit Platz und Stauraum für die Lehrer – 65 sind es aktuell, Tendenz laut der Rektorin eher steigend. Ein Blick in einen der Sanitärräume zeigt: Auch die Toiletten sind einsatzbereit. Theoretisch – wäre da nicht der eindeutige Hinweis „Nicht verwenden“.

 

Trotz aller Vorfreude: Geduld ist angesagt

 

Im Keller endet die Führung, wobei nur ein Teil des Gebäudekomplexes unterkellert ist. Neben Lagerraum – schon alleine die Bücherfür 800 Schüler brauchen viel Platz – ist hier auch die Energieversorgungstechnik für das gesamte Haus untergebracht.„Die beste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen“, weißt Aschauer auf das durchdachte Konzept und das gut isolierte Gebäude hin. Der Solarstrom durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach reiche aus, um das ganze Schulzentrum mit Gymnasium und Turnhalle zu versorgen, erklärt Aschauer. Eine Ladestation für Elektroautos bekommt die Schule noch nicht. Aber die Vorbereitungen seien getroffen.

Die Vorfreude sei sei beim Rundgang deutlich gestiegen, erklären Wimmer und Meindl. Doch zunächst heißt es: weiter warten. DieOsterferien, soWimmer, seien ein „Wunschdatum“. Wichtig ist ihr aber vor allem, dass die Schule in ein komplett fertiges Gebäude umzieht, damit das Schulleben möglichst wenig gestört wird. „Und unser altes Gebäude nebenan funktioniert ja noch“, übt sie sich in Geduld.